Ein wichtiges Element eines jeden Staplers ist seine Hubeinheit. Diese besteht aus dem Hubmast und dem Gabelträger, der in Führungen läuft und sich mithilfe von Hydraulikzylindern sowie einer Laschenkette kontrolliert auf und ab, bei manchen Modellen auch seitlich bewegen lässt. Der Gabelträger ist eine Stahlkonstruktion, an der die Lastaufnahme befestigt ist. Er ist am Gabelträgerschlitten montiert. Dieser ist so gelagert, dass er vertikal im Hubgerüst verfahren werden kann. Er trägt die Gabelzinken, welche in der Praxis häufig als Palettengabeln bezeichnet werden. Daher rührt auch der Name Gabelstapler.
Die Gabeln lassen sich üblicherweise in ihrem Abstand zueinander, entweder per Hand oder hydraulisch in vorgegebenen Stufen oder stufenlos verstellen. Die Breite eines Gabelträgers orientiert sich vorwiegend an der Lastlänge. Ein weiteres wichtiges Qualitätsmerkmal ist die Festigkeitsklasse, welche wichtig für das maximal zulässige Hubgewicht ist.
Bauformen und Einsatzgebiete
Es gibt verschiedene Funktionen, auf deren Basis die Einteilung von Gabelträgern für Stapler in Typen oder Typklassen erfolgt.
Der Standard-Gabelträger (Typ I)
Dies ist der kleinste verfügbare Gabelträger ohne besondere Ausstattungsmerkmale oder Zusatzfunktionen. Dieser Standardgabelträger ist nicht breiter als die Stapler-Radarmöffnung. Er eignet sich für den Transport und das Handling von Paletten, steifen Langgütern sowie für Kassetten mit Staplergabel-Einfahrtaschen.
Langgut-Gabelträger (Typ II und III)
Dieser Träger ist für den Transport und das Handling von langem Transportgut ab 3 Metern Länge konzipiert. Auch der Transport von Lasten, mit einer hohen Durchbiegung, ist ohne Aufschaukeln oder Kippen möglich. Aufgrund seiner Bauweise reicht ein Langgutträger über die Radarmöffnung des Staplers hinaus. Seine geringe Bauhöhe erlaubt die optimale Nutzung der Raumhöhe.
Teleskopgabelträger
Für den Transport von enormen Lastlängen und für instabile Langgüter kommen Teleskopgabelträger zum Einsatz. Diese sind so konstruiert, dass sie sich zu den Seiten hin teleskopisch verbreitern lassen. Teleskopträger können wahlweise mit 2, 4 oder 6 Gabelzinken bestückt werden, wobei der Gabelstapler und der Hubmast speziell für das hohe Eigengewicht des Gabelträgers und die damit einhergehende Fahrzeugbelastung ausgelegt sein müssen.
Aufsatzgabelträger
Eine wirtschaftliche Alternative zum Teleskopträger ist der Aufsatzgabelträger. Dieser wird bei Bedarf mithilfe eines Schnellwechselsystems an den vorhandenen Standardgabelträger montiert. Vor allem bei eher seltenem oder sporadisch erforderlichem Langguthandling sowie für die gelegentliche Montage von Spezial-Anbaugeräten lohnt es sich, über die Anschaffung dieses Gabelträger-Typs nachzudenken.
Spezielle Features für Gabelträger
Neben den Standard-Gabelträgern für Stapler bietet der Markt zahlreiche spezielle Gabelträger und Features.
Zinkenverstellgeräte
Zinkenverstellgeräte wie hydraulische Teleskopgabeln erlauben es dem Staplerfahrer, die Gabelzinken situationsbedingt an verschiedene Paletten- und Ladegutgrößen anzupassen, ohne dass er dazu seinen Fahrersitz verlassen muss. Durch optimale Anordnung von Kabine, Hubgerüst, Gabelträgerschlitten und Gabelträger, wird eine bestmöglichste Sicht auf die Ladung geschaffen.
Seitenschieber
Seitenschieber sind für nahezu alle Staplermodelle erhältlich. Sie erlauben das seitliche Verschieben des Ladegutes. Dies sorgt für eine enorme Verbesserung der Manövrierfähigkeit und trägt zur Verkürzung der Ladezeiten bei. Für die Steuerung ist zumeist eine zusätzliche Hydraulikeinheit erforderlich.
Gabelträgerneigung
Um in allen Hubhöhen Lasten sicher ein- und auslagern zu können, setzt HUBTEX überwiegend die Gabelträgerneigung ein. Dabei bleibt, anders als bei der Mastneigung, der Mast in seiner Neigung starr. Um Lasten neigen zu können, wird mittels Neigungszylindern im Gabelträgerschlitten der Gabelträger samt Lastaufnahme und Last auf die gewünschte Neigung verstellt. Die wesentlichen Vorteile dieser Gabelträgerneigung liegen in den deutlich geringen Schwankbewegungen des Fahrzeugs und den nahezu höhenunabhängigen Horizontalbewegungen der gesamten Lastperipherie in Einlagerhöhe. Beides führt neben einer höheren Prozessgenauigkeit auch zu einer höheren Arbeitssicherheit.