Bei der Auswahl eines Staplers zum Befördern von Lasten ist die Tragfähigkeit maßgebend. Hierbei handelt es sich um die maximal zulässige Belastung. Bei einem Stapler betrifft dies die Gabel und das Hubgerüst. Außerdem kann zwischen der Nenntragfähigkeit und der tatsächlichen Tragfähigkeit unterschieden werden. Die Nenntragfähigkeit ist die zulässige Last in Kilogramm, die vom Hersteller angegeben wird. Im Zusammenhang mit der Stapler Tragfähigkeit spielt jedoch das Hebelgesetz eine wichtige Rolle. Es besagt unter anderem, dass sich das System aus der Staplergabel und der damit gehobenen Last wie eine Wippe verhält. Dadurch wird die Nenntragfähigkeit unter Umständen deutlich verringert und ergibt dann die tatsächliche Tragfähigkeit des Staplers. 

Die Nenntragfähigkeit

Die Nenntragfähigkeit wird stets vom Hersteller angegeben und entspricht der zulässigen Last in Kilogramm. Bei der Festlegung der Nenntragfähigkeit von einem Stapler wird die DIN 3691 zugrunde gelegt. Um die Tragfähigkeit von einem Stapler berechnen zu können, wird der Nenn-Lastschwerpunktabstand D und die Norm-Hubhöhe S herangezogen, woraus sich das Lastgewicht L ergibt. Grundsätzlich wird die Nenntragfähigkeit immer in der Maßeinheit Kilogramm angegeben. Sollen beim Transport oder beim Anheben von Lasten Anbaugeräte zum Einsatz kommen, verändert das die Nenntragfähigkeit. Dies liegt daran, dass sich in diesem Falle sowohl das Eigengewicht des Staplers als auch der Lastschwerpunktabstand verändert.

Resttragfähigkeit

Die Resttragfähigkeit ist die tatsächliche Tragfähigkeit des Staplers. Um diese zu ermitteln, müssen die verwendete Ausrüstung, die Hubhöhe, der Lastschwerpunktabstand und die Reichweite des Staplers berücksichtigt werden. Bei dem Lastschwerpunktabstand handelt es sich um den Abstand des Gabelrückens oder der Gabelferse bis zum Lastschwerpunkt. Sofern der Lastschwerpunktabstand eines Staplers vergrößert werden muss, verringert sich automatisch die Resttragfähigkeit.

Die Resttragfähigkeit wird durch das Traglastdiagramm eines Staplers veranschaulicht. Diese ist auf einem Schild an jedem Stapler angebracht – es zeigt, welche Last der Stapler in eine bestimmte Höhe heben kann. Außerdem sind entsprechende Angaben im Datenblatt des Herstellers zu finden. Sie beziehen sich auf einen Stapler mit serienmäßiger Gabel und Lastschwerpunkt, der sich in der Mitte der Stapler-Längsachse befindet. Es kann verschiedene Faktoren geben, welche die Resttragfähigkeit beeinträchtigen können. Das kann unter anderem bei großen Hubhöhen oder bei der Biegung des Hubgerüstes und einem daraus resultierenden größeren Lasthebelarm der Fall sein.
Mit dem elektronischen Lastdiagramm bietet HUBTEX ein Assistenzsystem für genau dieses Problem. Die Resttragfähigkeit wird dauerhaft überwacht und bei Bedarf greift das System ein.

Statische und dynamische Kräfte

Da auf den Stapler und die Last verschiedene statische und dynamische Kräfte einwirken, muss immer ein zusätzlicher Stoßfaktor bei der Festlegung der Traglast eingerechnet werden. Das ist notwendig, um die Standsicherheit auch dann zu gewährleisten, wenn der Stapler beschleunigen oder bremsen muss und dabei Schwingungen, Vibrationen oder anderen Kräften ausgesetzt ist, die sowohl auf den Stapler als auch auf die Last einwirken können.

Unterschied zur Tragkraft

Unter der Tragkraft wird die Hubkraft eines beweglichen Körpers verstanden. Sie setzt sich aus dem Eigengewicht der Staplerkonstruktion aus Gabeln und Hubmaster sowie der Zuladung zusammen. Außerdem werden vertikale oder horizontale Lageveränderungen in die Berechnung einbezogen, die sich beim Anheben oder Absenken von Lasten ergeben können. Die Tragkraft wird in der Regel in Kilogramm angegeben und vereinfacht es, unterschiedliche Geräte miteinander zu vergleichen.