Spurführung bei Staplern
Wie Spurassistenten helfen, nicht vom Weg abzukommen
In Lagern mit begrenzten Platzverhältnissen, wie beispielsweise in einem Schmalganglager, ist neben einer besonders feinen Justierung auch eine extrem gute Spurführung des Staplers gefragt. Führungssysteme für Stapler, zum Beispiel die induktive Spurführung, unterstützen Mitarbeiter bei genau dieser Aufgabe. Damit fahren Stapler in der für sie vorgesehenen Spur, sodass die Ware beschädigungsfrei an die Zielposition transportiert oder gehoben werden kann. Wenn keine Spurführung verbaut ist, können Anwender das Schmalganglager mit einem Spurführungssystem nachrüsten. Den Schutz von Personen, die sich aus Versehen oder vorsätzlich in der „Spur“ des Staplers befinden, gewährleisten spezielle Personenschutzanlagen.
Spurassistenten für Schmalganglager
Minimierte Verkehrsfläche, keine Beschädigungen
Mechanische Spurführung mit Regalführungsrollen
Bei der mechanischen Spurführung mit Regalführungsrollen fährt der Stapler im Schmalgang entlang der vorher angebrachten Führungsschienen. Der Fahrer kann sich auf den Kommissionierungsprozess fokussieren, da das Fahrzeug die Lenkung übernimmt und die Spur unter Rücksichtnahme der Sicherheitsabstände (100 mm pro Seite) einhält. Wenn der Fahrer in die Regalzeile fährt, erkennen die Sensoren an den Rollen die Schiene(n). Die Lenkung wird deaktiviert und der Stapler fährt selbstständig gerade an den Schienen entlang. Handelt es sich um die Kommissionierung von Gütern bis zu 4,5 t, empfehlen Experten die einfache Ausführung der Regalführungsrollen und -schienen. Ab einem Gewicht von 4,5 t nutzen Anwender die doppelte Ausführung an beiden Regalseiten. Diese mechanische Führung ist robust und bewährt im Einsatz. Für die Schienenbefestigung werden in der Regel vorrangig Klebedübel verwendet.
Induktive Spurführung als sicheres Spurführungssystem
Anders als bei der mechanischen Spurführung ist die Lenkung bei der induktiven Spurführung aktiv (bei 150 mm Sicherheitsabstand pro Seite). Die Lenkung funktioniert bei dieser Spurführung aber nicht über das Lenkrad des Staplers, sondern über Antennen in den Radarmen der Stapler, die sich bei Kontakt mit dem Leitdraht im Boden an genau diesem Leitdraht orientieren. Damit das Zusammenspiel funktioniert, müssen der Boden und die Maschine entsprechend aufbereitet werden.
Bei der induktiven Führung spurt das Flurförderzeug bereits vor der Regaleinfahrt auf dem Leitdraht ein und wird korrekt „eingelenkt“. Beschädigungen am Gerät oder am Regal sind somit ausgeschlossen. Was Sie dafür brauchen: einen eisenfreien Raum im Bereich des Leitdrahts nach DIN 15185 Teil 1.
Optische Spurführung im Schmalganglager nutzen
Das optische Spurführungssystem baut ebenfalls mit 150 mm Sicherheitsabstand pro Seite auf der Technologie der induktiven Spurführung auf und kommt dann zum Einsatz, wenn der geforderte eisenfreie Raum im Boden für den Leitdraht nicht vorhanden ist.
Ohne bauseitigen Aufwand: genaue Spurführung dank Lasernavigation
Die objektbasierte Lasernavigation als Spurführungssystem nutzt die Rohdaten von Navigations-, Personenschutz- und Maschinenschutzsensoren. Auf Basis der gewonnen Daten werden von der Fahrzeugsteuerung interaktive, virtuelle Umgebungskarten des Lagers erstellt. Das Fahrzeug identifiziert im Anschluss seine eigene Position innerhalb der Karte und ist somit in der Lage, den definierten Routen mit einer Genauigkeit von bis zu +/− 15 mm zu folgen. Das Verfahren ist tolerant gegenüber Änderungen in der Umgebung.
Personenschutzanlagen im Schmalgang
Personenschutzsensoren erstellen ein horizontales Schutzfeld, jeweils in Fahrtrichtung. Dieses reduziert automatisch die Fahrgeschwindigkeit bis zum Stopp, wenn sich eine Person oder ein Gegenstand im Warnfeld befinden. Zudem werden die Personenschutzscanner auch beim exakten Einfahren des fahrerlosen Transportsystems (FTS) in den Schmalgang genutzt. Da der Personenschutzscanner nur eine eindimensionale Scan-Ebene in niedriger Höhe überwacht, können z.B. in den Fahrweg hineinragende Gegenstände nicht erkannt werden. Ein zusätzlicher Navigationsscanner unterstützt hier und identifiziert Objekte in der Umgebung wie Kragarmregale, Wände oder Säulen.
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Vorab: Bei einer Neuinvestition von einem Gerät ist das System ab einer Ganglänge von ≥ 400 lfdm das kostengünstigste Führungssystem.